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Reinigen, trocknen, prüfen

Reinigen, trocknen, prüfen

Quelle: Badische Zeitung

Die Feuerwehr Bad Säckingen ist mit ihrer neuen vollautomatischen Schlauchwaschanlage zufrieden / 15 Schläuche pro Stunde.

BAD SÄCKINGEN. Von veralteter Technik zur Vollautomatik – einen solch fortschrittlichen Wechsel hat sich die Feuerwehr Bad Säckingen geleistet. Seit einigen Wochen ist im Gerätehaus der Wehr die neue Kompakt-Schlauchwaschanlage in Betrieb. Der Laie mag sich beim Anblick denken, dass es sich dabei um das Innenleben einer überdimensionierten Kassette handelt. Die Maschine reinigt und prüft jedoch bis zu 15 Schläuche in einer Stunde.

"Vorher haben wir die Schläuche noch wie in den 70er-Jahren gewaschen", erklärt der stellvertretende Kommandant der Bad Säckinger Feuerwehr, Mark Jagenow. In einer 23 Meter langen Rille wurden die Schläuche in voller Länge nass eingelegt und später über Wochen in dem nebenan gelegenen Schlauchturm zum Trocknen aufgehängt. Im Rahmen größerer Sanierungsmaßnahmen hatte man sich zur Umstellung auf ein modernes System entschieden.

Kompakt-Schlauchwaschanlagen seien der neuste Stand der Technik, so Jagenow. Die 55 000-Euro-Investition habe gegenüber konventionellen Anlagen einige Vorteile. Beispielsweise reinigt die Maschine die Schläuche nicht nur, sondern trocknet und prüft diese auch im selben Vorgang auf ihre Dichtigkeit. Außerdem sei die Bedienung der Anlage eine Erleichterung für den zuständigen Gerätewart.

Jagenow: "Früher musste man bei der Reinigung eines Schlauches 50 Meter laufen, mittlerweile legt man pro Schlauch nur noch fünf Meter zurück. Man muss eigentlich nur die Kupplungen des Schlauchs an den jeweiligen Vorrichtungen in der Maschine befestigen und den Prozess per Knopfdruck in Gang bringen." In einem Behälter wird der zu reinigende Schlauch in gerolltem Zustand vorher eingeweicht, um grobe Schmutzrückstände zu beseitigen. Mit der Kupplung voraus wird er daraufhin vom Gerätewart in die Maschine gegeben und angeschlossen. Während rotierende Bürsten und Hochdruckdüsen den Schlauch reinigen und in den Apparat ziehen, erfasst ein Scanner automatisch die Länge und andere Daten.

Die Trocknung durch Feuchtigkeitsabsaugung erfolgt im selben Schritt. Nach einigen Sekunden ist der Schlauch sauber – falls er das nicht sein sollte, kann der Gerätewart ganz einfach die Maschine öffnen und mit einem Hochdruckreiniger selbst Hand anlegen. Der saubere Schlauch ist nun auf ein Rondell gewickelt, auf welchem die Anlage noch eine Dichtigkeitsprüfung ausführt. Die Prüfung eines Schlauchs ist mindestens einmal im Jahr oder nach jedem Einsatz vorgeschrieben, betont Jagenow. Langsam wird Wasser in den Schlauch gepumpt. Die Höhe des Drucks, dem der Schlauch eine Minute standhalten muss, ist dabei von der Art des Schlauchs abhängig. Bei einem B-Schlauch mit 14,9 Metern Länge beträgt der Prüfdruck 14 Bar – 80 Liter Wasser befinden sich darin.

Ist die Prüfung bestanden, saugt die Maschine das Wasser wieder raus und presst den Schlauch einmal aus. Schließlich rotiert das Rondell, bis der Schlauch abholfertig in zusammengerollter Form entnommen werden kann. Drei Minuten hat der komplette Reinigungsprozess gedauert. "Den Schlauch kann man jetzt eigentlich so in den Wagen ausrüsten." Zuvor muss Mark Jagenow den Schlauch allerdings noch mit einem Barcode versehen. Schließlich nutzte die Bad Säckinger Feuerwehr die Umstrukturierung, um die Schläuche in einem Datensystem digital zu erfassen. 200 Schläuche habe man so bereits erfasst. Jagenow schätzt, dass insgesamt rund 1000 Exemplare unterschiedlicher Größen bei der Feuerwehr im Einsatz sind. "Ein weiterer Vorteil der Maschine ist, dass wir nun viel mehr Platz haben", findet er. Der Raum, in dem die Schlauchpflege stattfindet, konnte verkleinert werden. Dadurch konnte man den Platz für die Atemschutzwerkstatt, in der die Atemschutzgeräte gereinigt werden, ausweiten.

Die Umbauarbeiten am Feuerwehrgerätehaus dauern an: Abschließend wird aktuell noch die Außenfassade saniert.

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