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Pressebericht: Rheinrettung bedeutet immer Großalarm

Quelle: Badische Zeitung 15.02.2022 

Feuerwehr Bad Säckingen: Rheinrettung bedeutet immer Großalarm


Wenn Menschen aus dem Rhein gerettet werden müssen, zählt jede Minute. Für den Flussabschnitt zwischen Bad Säckingen und Schwörstadt gibt es ein ausgeklügeltes Alarmierungskonzept.

Bei der Rettung von Menschenleben aus dem Rhein zählt jede Minute. Deshalb freut sich Tobias Förster, der Kommandant der Feuerwehr Bad Säckingen, über den Plan des 83-jährigen Hans Waldmeier aus Mumpf, die Rettung auf Schweizer Seite zu verbessern. Förster verweist aber auch darauf, dass die Rheinrettung in den vergangenen Jahren auf der deutschen Seite optimiert wurde.

Eine Staatsgrenze muss überwunden werden
"Menschenrettung aus dem Rhein ist immer Großalarm", sagt Christian Siebold, der stellvertretende Gesamtwehrkommandant der Feuerwehr Bad Säckingen. Er war vor drei Jahren für die Feuerwehr Bad Säckingen federführend bei den Gesprächen dabei, bei denen für den Rheinabschnitt elf – das ist der Abschnitt zwischen den Rheinkraftwerken in Bad Säckingen und Schwörstadt – ein komplexes Alarmierungssystem ausverhandelt wurde. Komplex war die Aufgabe, weil nicht nur eine Landkreisgrenze überwunden werden musste, sondern sogar eine Staatsgrenze. Auf deutscher Seite obliegt die Rettung den Hilfsorganisationen wie der DLRG und der Feuerwehr, auf Schweizer Seite liegt die Federführung bei der Kantonspolizei.

Es gibt Beobachtungsposten am Rheinufer
Vereinbart sei, dass auch auf der Schweizer Seite eingehende Notrufe sofort an die Leitstelle in Waldshut auf deutscher Seite weitergeleitet werden und von dort dann alle Feuerwehren zwischen Bad Säckingen und Schwörstadt und das Rettungsboot der Feuerwehr Grenzach alarmiert werden. Geht der Notruf auf der deutschen Seite ein, werden diese Rettungskräften von den Leitstellen in Waldshut oder Lörrach direkt alarmiert.

Das Alarmierungssystem ist komplex und bis ins Detail ausgetüftelt. Es gibt festgelegte Beobachtungsposten am Rheinufer, die im Alarmfall von den einzelnen Feuerwehrabteilungen besetzt werden und es gibt mit dem Rettungsdienst vereinbarte Patientenübergabestellen. So werden die Kräfte auf den Rettungsbooten im Alarmfall von 80 bis 100 Feuerwehrleuten auf den Beobachtungsposten am Ufer unterstützt. Zu Wasser gelassen werden bis zu neun Rettungsboote – je zwei Boote der DLRG, zwei des Technischen Hilfswerks, zwei der Feuerwehr-Abteilung Bad Säckingen und je eines aus Wallbach, Schwörstadt und Grenzach.

Die Boote von Wallbach und Öflingen sind schnell im Wasser
Am schnellsten im Wasser sind laut Siebold die Boote aus Öflingen und Wallbach. Für beide Boote ist der Weg zum Wasser sehr kurz. Am flexibelsten eingesetzt werden kann ein kleines Schlauchboot mit Außenbordmotor der Abteilung Bad Säckingen. Es kann direkt an der gemeldeten Einsatzstelle vom Ufer ins Wasser gelassen werden. Dieses Boot kann zwar keinen Menschen aus dem Wasser aufnehmen, mit seiner Hilfe aber kann er so lange über Wasser gehalten werden, bis das große Boot an der Einsatzstelle angekommen ist. Das große, auch mit Sonar ausgestattete Rettungsboot der Feuerwehr Bad Säckingen, wird bei Einsätzen im Rheinabschnitt elf immer im schweizerischen Wallbach zu Wasser gelassen. Die Einsatzfahrten über die Staatsgrenze hinweg sind kein Problem.
Mehr zum Thema: Ein Schweizer will den Rhein für Schwimmer sicherer machen

Wie Siebold sagt, sind die Grenzwächter und auch die Feuerwehren auf Schweizer Seite bei solchen Einsätzen informiert. Mehrmals übrigens gelang es der Bad Säckinger Feuerwehr in den vergangenen Jahren, Menschen lebend aus dem Rhein zu retten.

 

Am Murger Weg warnen rote Blinklichter, wenn Feuerwehrleute zum Einsatz fahren

 Quelle: Badische Zeitung


Bei einem Einsatz fahren die Feuerwehrleute über den Weg zum Gerätehaus, damit sie nicht wertvolle Zeit auf der Bundesstraße verlieren. Das hat immer wieder zu Problemen geführt.

Seit vielen Jahren fahren die Bad Säckinger Feuerwehrleute bei einer Alarmierung mit ihren privaten Autos über den Murger Weg zum Gerätehaus in Obersäckingen, damit sie nicht wertvolle Zeit im Verkehr auf der Bundesstraße verlieren. Das hat in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen geführt. Nun hat die Feuerwehr zusammen mit den Stadtwerken rote Warnlampen und Hinweisschilder am Murger Weg installiert. Spaziergänger und Radfahrer sollen so bei einem Einsatz informiert und gewarnt werden.

Jede Minute zählt

Die Feuerwehr kommt, wenn man sie ruft. Nicht selten zählt dabei jede Minute und auch das Gesetz fordert von den Feuerwehrleuten, spätestens zehn Minuten, nachdem der Notruf gewählt wurde, mit mindestens neun Mann an der Einsatzstelle zu sein, heißt es in einer Pressemitteilung der Feuerwehr. Wer den Bad Säckinger Stadtverkehr kennt, kann sich vorstellen, dass dies nicht selten eine gewaltige Herausforderung darstellt, auch wegen der exponierten Lage des Feuerwehrgerätehauses in Obersäckingen.

Der Murger Weg, der südlich der Bahnlinie entlangführt und für den Verkehr gesperrt ist, darf seit Bezug des Gerätehauses 1977 von den Feuerwehrleuten auf dem Weg zum Einsatz mit ihren Privatfahrzeugen benutzt werden. Jedoch war und ist dies schon oftmals Grund für Beschwerden und Unverständnis von Passanten und Nutzern des Weges gewesen, können und dürfen die Feuerwehrleute sich mit ihren Privatfahrzeugen doch nicht kenntlich machen. So bleibt oftmals nur der kurze Stopp und ein Gespräch übrig, um die Situation aufzuklären – natürlich zu Lasten der geforderten Eintreffzeiten. Zudem stellt die Benutzung eines Weges, der vorwiegend als Rad- und Fußweg Verwendung findet, natürlich auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar für nichts ahnende Familien, Spaziergänger, Radler und die zum Einsatz eilenden Feuerwehrleute gleichermaßen.

Eine praktische Lösung

Um diesem Problem nun adäquat zu begegnen haben sich die Stadtwerke Bad Säckingen und die Feuerwehr zusammengetan und ein Warnkonzept entwickelt. Sobald die Feuerwehr alarmiert wird, beginnen für zehn Minuten drei Warnlampen entlang des Murger Weges zu blinken. Hinweisschilder, die momentan noch provisorisch angebracht sind, erklären den Zusammenhang. Die Feuerwehr hofft, dass die Passanten den Einsatzkräften den nötigen Freiraum einräumen, damit diese zügig und gefahrlos das Gerätehaus erreichen können, um von dort aus mit den Feuerwehrfahrzeugen zum Einsatz auszurücken.

Die Steuerung wurde von Hansjörg Schöneich von der Feuerwehr gebaut, die Stadtwerke haben die Lampen und die Steuerung installiert. Die Bad Säckinger Feuerwehr freut sich sehr, dass die Stadtwerke einen großen Teil der Investition übernehmen und die Finanzen der Hilfsorganisation somit geschont werden. Die Feuerwehr ist sich sicher, dass damit eine gute Investition für die Sicherheit der Bürger und der Einsatzkräfte getätigt wurde.

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