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Brandschutzerziehung für Grundschüler

Wenn’s brennt, zählt nur richtiges Verhalten

(Badische Zeitung vom 31.07.2007)
Bei der Brandschutzerziehung besuchten Obersäckinger Grundschüler die Feuerwehr
Nach vielen Fragen zu Technik und Einsätzen durften die Kinder auch löschen

BAD SÄCKINGEN. Andreas Höltmann steht in seinen schwarzen Stiefeln auf dem Parkplatz der Feuerwehr in der Heinrich-Hübsch-Straße. Um ihn herum warten die Jungs und Mädels der vierten Klasse der Grundschule Obersäckingen. Sie schauen auf eine Bratpfanne. Die steht mitten auf dem Platz, und sie brennt. Damit die Viertklässler wissen, wie man im Brandfall richtig reagiert, hat sie der stellvertretende Stadtbrandmeister der Bad Säckinger Feuerwehr eingeladen.

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"Los geht’s" , ruft Andreas Höltmann. Auf sein Kommando hin schüttet sein Feuerwehrkollege Albin Greiner eine Kelle Wasser in die Flammen. Wummm, eine riesige Stichflamme schießt in die Luft. "Das passiert, wenn ihr Wasser ins heiße Fett gießt" , erklärt Andreas Höltmann ruhig.

Seit knapp 15 Jahren engagiert sich Andreas Höltmann für die Brandschutzerziehung. Ob Kindergärten, Schulen oder Betrieb: Ein Anruf genügt, dann rückt der Feuerwehrmann an und erklärt Kindern und Erwachsenen, was sie

zu tun haben, wenn es brennt.

Auch die Grundschüler hat er zuerst besucht, in ihrem Klassenzimmer in der Grundschule in Obersäckingen. Mitgebracht hat er zur Theorieeinheit verschiedene Folien, bunte Bilder, einen Feuerwehrfilm und Antworten auf viele Fragen. Die erste Frage stellt Höltmann selbst: "Wer hat die Feuerwehr schon mal gesehen?" . Blitzschnell gehen 27 Finger hoch. Und dann sind die Kinder an der Reihe. Natalie legt als erste los. Sie erzählt, dass ihr Onkel früher bei der Feuerwehr in Basel war. Auch Jasper kennt einen echten Feuerwehrmann. Schnell hat Andreas Höltmann den Draht zu den Kindern gefunden. Begeistert machen sie mit, reisen gedanklich mit in die Geschichte des Feuers und der Wehr, erkunden die Bauweise mittelalterlicher Städte und sprechen über Brände in der Region.

Die Kinder kennen sich erstaunlich gut aus. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie mit ihrer Lehrerin Barbara Bohrmann das Thema "Licht und Feuer" im Unterricht behandelt haben. Ergänzend dazu sieht Andreas Höltmann sein Angebot. Sein Ziel sei, den Kindern richtiges Verhalten im Brandfall beizubringen. "Für mich ist ganz wichtig, dass sie lernen, nie in den Rauch zu gehen" , erklärt er. "Jeder Rauch ist giftig. Manchmal hustet man nur, manchmal reichen wenige Atemzüge und man stirbt."

Der schwarze Rauch vor dem Gerätehaus der Feuerwehr in Obersäckingen ist nicht gefährlich. Albin Greiner hat ihn gemacht. Der Feuerwehrkollege und "Pyrotechniker" — so nennt ihn Andreas Höltmann — hat zwei Kochtöpfe in Brand gesetzt. Öl hat er darin erhitzt, solange, bis Flammen und Rauch aus den Töpfen kommen. Mit Hilfe der Feuerwehrmänner üben die Kinder, wie solch ein Küchenfeuer gelöscht wird.

Victoria ist bestens gerüstet für den Einsatz: Sie hat Handschuhe, eine Feuerwehrjacke und einen Helm mit Sichtschutz angezogen. Jetzt wagt sie sich an den flammenden Topf. Langsam schiebt sie eine Pfanne über die Flammen: Das Feuer erstickt. Die Kinder sind begeistert. "So müsst ihr das auch zu Hause machen, falls es mal in der Küche brennt", ruft Albin Greiner. Das hofft auch Andreas Höltmann: "Wenn sie das hier einmal sehen, können sie vielleicht im Brandfall auch einer nervösen Mutter helfen."

Bevor die Kinder wie kleine Feuerwehrleute gegen die Flammen kämpfen dürfen, hat Andreas Höltmann sie zusammen mit seiner Feuerwehrkollegin Carina Keller durch das Gerätehaus geführt. Die Schüler wollten dort alles genau wissen: Wie viele Autos gibt es hier? Und wie viele Feuerwehrmänner? Wenn ihr Benzin braucht, fahrt ihr dann zur Tankstelle? Wo war das größte Feuer? Braucht man als Feuerwehrmann das Abitur? Geduldig beantwortete Andreas Höltmann jede Frage und freute sich über das Interesse der Kinder. Noch mehr freuen würde er sich sicherlich, wenn er in ein paar Jahren den ein oder anderen im Gerätehaus wieder sehen würde. In Uniform, versteht sich, als freiwillige Feuerwehrfrau oder als freiwilligen Feuerwehrmann.

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