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Mit der Hitze steigt die Gefahr

Bericht aus dem Südkurier vom 03.07.2008:

Mit der anhaltenden Hitze nimmt auch die Waldbrandgefahr in der Region deutlich zu. Die Bad Säckinger Feuerwehr hat bereits einen kleinen Wiesenbrand löschen müssen. Aber: Die Experten sind sich einig, dass die eigentlich brenzlige Phase erst noch kommt, wenn die Trockenheit weiter anhält.

Bad Säckingen - Wenn die Hitze bleibt und der Wind dreht, wird es richtig gefährlich in den Wäldern rund um Bad Säckingen bis hinauf auf den Hotzenwald. Da sind sich die Experten sicher. "Es gibt nichts Gefährlicheres als ein anhaltendes Hoch mit Ostwind", betont Hans Mehlin, Leiter des Forstbezirks West im Landkreis Waldshut.

Die akute Gefahr war zwar in den vergangenen Jahren wegen des Käferholzes größer, aber man dürfe die gegenwärtige Situation nicht unterschätzen. An manchen Orten im Wald ist sie bereits akut: "Stellenweise reicht jetzt schon ein Glas, um den Wald zum Brennen zu bringen", schätzt der Säckinger Stadtkommandant Ulrich Maier die Lage ein.

Und auch Hans Mehlin sieht den gegenwärtigen Hitzerekord mit Sorgen: "Wenn alles so bleibt, wird es ein gefährlicher Sommer." Denn: Die eigentliche Gefahr liegt darin, dass der Boden austrocknet. Dann könne es passieren, dass sich Feuer unterirdisch in der Humusschicht ausbreitet, selbst wenn man es oberflächlich austritt, gibt Mehlin zu bedenken.

Deshalb gebe es einen wichtigen Grundsatz, an den sich alle Besucher des Waldes, egal ob Spaziergänger oder Waldarbeiter, halten sollten: "Feuer hat um diese Jahreszeit im Wald nichts verloren", so der eindeutige Hinweis von Feuerwehr und Forstamt.

Zwischen März und Oktober gelte ein striktes Rauchverbot im Wald. Dazu dürfen nur ausgewiesene Grillstellen für Feiern genutzt werden. Und selbst dort gilt: "Beim Verlassen eines Grillplatzes muss das Feuer so ausgelöscht werden, dass keine Glut übrigbleibt", so Hans Mehlin. Alles andere sei grob fahrlässig und werde entsprechend geahndet.

Wenn allerdings doch ein Waldbrand ausbrechen sollte, nimmt das hierzulande gewöhnlich keine so großen Ausmaße an wie etwa in den USA. Mehlin dazu: "Wir hatten bisher immer das Glück, dass die Feuerwehr rechtzeitig vor Ort war. So ist das Feuer stets unter Kontrolle geblieben." Wenn sich aber das Feuer vom Boden in die Baumkronen ausbreiten kann, ist praktisch alles zu spät. "In so einem Fall könnten Löschversuche mit dem Schlauch nichts mehr ausrichten. Der Brand wäre außer Kontrolle", erklärt Mehlin. Dann müssten Löschflugzeuge angefordert werden.

Dass aber selbst ein kleiner Waldbrand eine höchst aufwendige Sache ist, stellt Ulrich Maier klar: "Bis wir nur Wasserversorgung und Schlauchleitungen eingerichtet haben, ist es oft sehr umständlich." Da könne ein Einsatz schon einmal mehrere tausend Euro verschlingen, schließlich müssen teils hunderte Meter Schlauch verlegt werden. Und bei Fahrlässigkeit oder Brandstiftung muss diese der Brandverursacher berappen.

Verhaltensregeln

Kein Feuer im Wald

Wer grillen oder feiern möchte, muss ausgewiesene Grillplätze oder -stellen benutzen. Beim Verlassen eines Grillplatzes muss das Feuer so gelöscht werden, dass keine Glut übrigbleibt. Die Gefahr beginnt bereits im Humus, der so trocken ist, dass sich Feuer unterirdisch ausbreiten. Das heißt: Selbst wenn ein Feuer ausgetreten wird, besteht die Möglichkeit, dass es weiter schwelt und an anderer Stelle wieder aufflammt.

Rauchen verboten

Zwischen März und Oktober ist das Rauchen im Wald aus Sicherheitsgründen untersagt. Wer es trotzdem tut, handelt grob fahrlässig und wird im Ernstfall zur Kasse gebeten. Wer Feuer bemerkt, sollte sofort die Feuerwehr verständigen. Nur dann besteht eine echte Chance, den Brand unter Kontrolle zu halten. Je länger es dauert, bis die Feuerwehr eintrifft, desto gefährlicher. Wenn das Feuer vom Boden in die Baumkronen aufsteigt, ist der Brand nicht mehr unter Kontrolle zu bringen.

Teure Fahrlässigkeit

Wer durch Fahrlässigkeit einen Waldbrand verursacht, muss damit rechnen, die Kosten für den Feuerwehreinsatz bezahlen zu müssen. Diese können mehrere tausend Euro betragen. Dazu gehören insbesondere Fahrzeug- und Materialkosten, insbesondere aber die Verlegung von Schlauchleitungen und Arbeitsstunden.

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