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Abteilung Rippolingen

Die Freiwillige Feuerwehr Rippolingen wurde auf Anregung vieler Bürger im Jahre 1928 gegründet. Vor ihrer Gründung bestand bereits eine Löschgruppe die als wilde Rotte Feuerwehreinsätze durchführte. So geschehen am 12 Januar 1896 bei einem Brand in Obersäckingen und am 13. Mai 1896 bei einem Großbrand in Harpolingen bei dem 6 Familien Obdachlos wurden. Als Pumpe war eine vierrädrige Saug und Druckspritze, die 1885 von der damals selbstständigen Gemeinde Rippolingen angeschafft wurde.

Am 10. März 1928 wurden alle männlichen zum Feuerwehrdienst brauchbaren Personen, einberufen, um über die eventuelle Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Rippolingen zu sprechen.

30 Personen erschienen zu dieser Versammlung. Eröffnet wurde die Versammlung vom  Kommandant  der Nachbarwehr aus Harpolingen Fridolin Gersbach, der mit dem Bürgermeister von Harpolingen Anton Vökt und den Kameraden Thomas Bächle, Alwin Bäumle und Leo Bäumle an dieser Versammlung als Zeugen teilnahmen. Nach kurzer Aussprache, ob Lust und Liebe zur Gründung vorhanden seien, wurde dies einstimmig bejaht.

In das Führungsgremium wurden gewählt: der bisherige Rottenführer und Gemeinderat Gustav Lütte als Kommandant, Bürgermeister Josef Lütte als Adjutant, Ratschreiber Alois Lütte als Kassierer und Schriftführer, Fridolin Baier als Obmann der Rettungsmannschaft, Josef Bächle als dessen Stellvertreter, Alfred Flum als Obmann der Spritzenmannschaft, Artur Lütte als dessen Stellvertreter, Emil Lütte und Anton Brenner als Beisitzer.

Dem Verwaltungsrat gehörten an: Gustav Lütte, Josef Lütte, Emil Lütte, Alfred Flum, Anton Brenner, Josef Bächle und Fridolin Baier. 

Neben der Aufforderung zur Treue und zur eifrigen Pflichterfüllung zum Segen der ganzen Gemeinde boten die Harpolinger Kameraden an, der neuen Wehr immer mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In der ersten Sitzung nach der Gründung, am 23.März beriet man wie die notwendigsten Ausgaben bezahlt werden könnten. Man einigte sich auf einen Stammanteil von 3 RM die bei ordnungsgemäßen Austritt zurückerstattet werden und einen Monatsbeitrag von 0,50 RM. Am 4. April wurde Kommandant Gustav Lütte und Bürgermeister und Adjutant Josef Lütte mit der Anschaffung von Geräten und Ausrüstungsgegenständen bei der Firma Ziegler in Gingen beauftragt. Zur Finanzierung wurde beim ländlichen Kreditverein Harpolingen - Rippolingen ein Darlehen in Höhe von 500 RM aufgenommen. In der Zeit von Mai bis September fanden 8 Proben statt die jeweils am Sonntagnachmittag stattfanden. An der Schlussprobe zeigte die Wehr den Zuschauern ihr Können. Auch an  der Schlussprobe in Harpolingen beteiligte sich die Rippolinger Feuerwehr, ihr Leistungsstand fand große Bewunderung.

In den Jahren nach der Gründung fanden meist 4-6 Proben statt, die wegen der anschließenden Stallarbeit am Sonntagmorgen um 5 Uhr durchgeführt wurden. Zum Jahresabschluss wurde in einer Schlussprobe der Bevölkerung der Leistungsstand demonstriert. Das Protokoll endete meist mit dem Satz:

„Die Probe zeigte ein befriedigendes Ergebnis. Nach Schluss der selben ging man ins Gasthaus Rössle um die brandig gewordene Kehle zu löschen.“

Zum ersten Großeinsatz wurde die Wehr am 14. September 1930 gerufen. Eine Selbstentzündung des Öhmdes war die Brandursache. Schuld daran war meist Heu und Öhmd, das im Sommer zu feucht eingefahren wurde.

Bei den ersten Wahlen nach der Gründungsversammlung im Jahre 1933 wurde das Kommando bis auf Schriftführer und Kassierer Alois Lütte der von Martin Lütte abgelöst wurde in ihren Ämtern bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Wehr 38 Mitglieder, den Einnahmen von 86,48 M standen Ausgaben in Höhe von 5,28 M gegenüber.

Am 25 und 26. Juli 1936 beteiligte sich die FFW Rippolingen an den Kreiswettkämpfen des Kreisverbandes in Waldshut und belegte dabei den hervorragenden 7. Platz.

Große Änderungen brachte das Jahr 1936. Das Badische „National“ an der Mütze hatte ausgedient, der Kommandant hieß jetzt Wehrführer und der Verwaltungsrat wurde zum Führerrat umfunktioniert. Die bisherige Satzung von 1928 wurde aufgehoben und es trat eine Einheitssatzung in Kraft.

Aus gesundheitlichen Gründen gab der bisherige Kommandant Gustav Lütte sein Amt an August Butz ab. Für Protokoll und Kasse war künftig Alois Lütte zuständig. Auf dem Pflichtprogramm der Wehr standen auch die Heldenehrungen. In geschlossenem Zug marschierten am 12. März 1939 die Formationen zum Adler nach Harpolingen, wo im Adlersaal die Feierstunde stattfand. Hauptlehrer Jäger gedachte in ehrenden Worten der gefallenen Helden des Weltkriegs. Ein Muss war auch die Beteiligung am Tag der deutschen Polizei. So stellet sich die Wehr ab 1942 in den Dienst des Winterhilfswerkes.

Der Krieg verschonte auch Rippolingen nicht. Bei der Heldenehrung im Jahre 1943 gedachten die Wehrangehörigen Alfred Flum Jun. Im 19. Lebensjahr ist er als erster Soldat der Hotzenwaldgemeinde gefallen.

Am Tag der Polizei im Winter 42/43 bestand die Wehr noch aus 12 Feuerwehrmännern, 6 Mitgliedern der Altersmannschaft und 7 Angehörige der Hitlerjugend, insgesamt 25 Mann.

Auf Anordnung der französischen Militärregierung wurde die Feuerwehr nach Kriegsende auf 9 Angehörige reduziert. Es waren: August Butz, Richard Kramer, Otto Lütte, Fridolin Lütte, Otto Huber, Otto Fischer, Paul Flum, Adolf Gottstein und Josef Lütte.

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Rippolinger Wehr ein Spielmannszug an. Er bestand aus ca. 10 Musikern, vier Trommlern, vier Pfeifern und zwei Hornisten. Sie eröffneten Versammlungen und marschierten auf dem Weg zu Festen dem Feuerwehrcorps voraus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Feuerwehr als vorbeugender Brandschutz nach der Heuernte Temperaturmessungen im Heustock vor. Bei zu großer Hitzeentwicklung und damit verbundener Brandgefahr musste der gesamte Heustock abgetragen werden.

1954 wurde die erste Motor betriebene Pumpe angeschafft. Es handelte sich um eine TS 8 mit einem DKW Motor die auf einem offenen Anhänger stand. Die Pumpe wurde gebraucht von der Werksfeuerwehr der Firma Ciba erworben.

Im Jahre 1956 wurde in Rippolingen die Gemeinschaftswasserversorgungsanlage Eingeweiht damit standen der Feuerwehr 13 Hydranten zur Verfügung, 75 cbm Löschwasser waren jederzeit im Hochbehälter für Löscheinsätze vorrätig. Im Jahr 1957 zog die Feuerwehr vom bisherigen Standort der Schule ins neue Gerätehaus im Gemeindehaus ein.

Im Jahre 1962 wurde die alte TS 8 durch eine neue TS 8 mit einem VW Motor in einem geschlossenen Anhänger ersetzt.

1968 übergab August Butz, nach 32 Jahren Führungsarbeit, das Kommando an Konrad Brenner. Nach der Eingemeindung der Ortschaft Rippolingen zu Säckingen im Jahre 1972 wurde auch die bis dahin selbstständige FFW Rippolingen als Abteilung der FFW Säckingen angegliedert. Im Jahr 1973 wurde der Abteilung Rippolingen ein TLF 15/24, das in Säckingen ersetzt wurde, zur Verfügung gestellt. 1975 übergab Kommandant Konrad Brenner das Kommando an Josef Strittmatter, der das Amt im Jahre 1985 an seinen Vorgänger zurück gab. Unter Abteilungskommandant Konrad Brenner wurde 1991 das neue Feuerwehrgerätehaus im Sankt-Florian-Weg eingeweiht und an die Feuerwehr übergeben. 1993 wurde das alte TLF 16/24 in den Ruhestand geschickt und durch ein neues LF 8/6 schwer der Firma Iveco ersetzt.

1995 übernahm Manfred Fischer das Kommando der Abteilung. Er intensivierte die Zusammenarbeit mit der Abteilung Bad Säckingen und den anderen Abteilungen. Unter seiner Regie wurde die Abteilung zu einem wichtigen Kulturträger. So veranstaltet die Feuerwehr jährlich ein Narrenbaum stellen und ein Fasnachtsfeuer mit Scheiben schlagen.

Des weiteren findet alle 2 Jahre ein Sommerhock statt.

Im Jahre 2007 bekam die Abteilung endlich ihren lang ersehnten MTW.

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