Quelle: Südkurier
Grober Plan für Neubau steht: Feuerwehr und Bauhof rücken in Wallbach enger zusammen
Dem geplanten Neubau eines Feuerwehrgerätehauses samt Bauhof an einem gemeinsamen Standort am östlichen Ortsrand von Wallbach steht aus technischer Sicht nichts entgegen. So lautet das Fazit einer ersten Machbarkeitsstudie, die der zuständige Architekt Franz Michler jetzt dem Gemeinderat vorstellte. Von der Notwendigkeit der Neubaumaßnahmen ist das Gremium überzeugt. Allerdings schrecken die zu erwartenden Baukosten von 7,5 Millionen Euro die Ratsmitglieder ab.
Dass die aktuelle Situation sowohl im Hinblick auf das Wallbacher Feuerwehrhaus als auch beim Bauhof, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadtwerke befindet, nicht mehr tragbar sind, das sei nach Darstellung von Franz Michler Fakt: „Der Bauhof ist ein aus der Zeit gefallenes Flickwerk, in dem Vorgaben in Sachen Arbeitssicherheit nicht mehr erfüllt werden können. Das Feuerwehrgerätehaus erfüllt derweil längst nicht mehr die Normvorgaben. Hier auch nur noch einen Cent zu investieren macht einfach keinen Sinn.“
War zunächst nach zwei separaten Standorten für die beiden Einrichtungen Ausschau gehalten worden, kam eine Projektgruppe letztlich nach genauerer Untersuchung zu dem Schluss, dass sich bei einem Neubau an einem Ort auch Synergien schaffen ließen, wie Michler darstellte. Diese ergeben sich unter anderem durch die gemeinsame Nutzung einer Fahrzeugwerkstatt, der Sanitäranlagen sowie von Trocknungs- und Schulungsräumen. Am Gewerbegebiet Stöckacker/Wolfacker am östlichen Ortsrand von Wallbach wurde ein geeingnetes Grundstück ausfindig gemacht, das insbesondere die benötigte Flächenvoraussetzung bietet, so Michler. Die Planung sieht im Wesentlichen den Bau zweier Gebäude vor: Eine Feuerwache mit Platz für vier Fahrzeuge, in der in einem gesonderen Gebäudetrakt die Bauhofverwaltung untergebracht wird. Daneben soll es eine deutlich geräumigere Funktionshalle für alle Belange des Bauhofs sowie Lagerflächen geben.
Alle notwendigen Aspekte der Grundstückserschließung lassen sich auf dem vorgesehenen Grundstück bestens umsetzen, erklärte Franz Michler. Die Abfahrt der Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge lasse sich reibungslos bewerkstelligen, die Funktionshalle, die in einer standardisierten Bauweise errichtet werden soll, könne von allen Seiten vom Lieferverkehr angefahren werden. Einzig die Straße müsse deutlich besser ausgebaut werden, um die künftigen Zwecke zu erfüllen. Zudem könnten die Dachflächen auch für Photovoltaikanlagen genutzt werden.
Soweit im Gemeinderat die Notwendigkeit des Neubaus erkannt wird, so sehr verursachen die Kosten Bauchschmerzen, zumal der nächste Haushaltsplan erstmals ausgeglichen sein müsse, wie Grünen- Fraktionssprecherin Ruth Cremer-Ricken betonte. Michael Maier regte daher an, nicht nur Fördermöglichkeiten abzuwarten und den Verkauf des bisherigen Wallbacher Feuerwehrgerätehauses zu prüfen, sondern auch in einigen Bereichen Kostenreduzierungen zu erwägen: „Schulungs- und Versammlungsräume sind beispielsweise nicht unbedingt notwendig. Die gibt es bereits in der Hauptwache in Obersäckingen.“
Bürgermeister Alexander Guhl betonte, dass das Neubau-Projekt auf alle Fälle eine „Herkules-Aufgabe“ für die Stadt sei. Gleichzeitig lasse sich diese aber nicht mehr auf die lange Bank schieben. Freilich werde noch geprüft, wo weitere Kosten reduziert werden können, aber: „Es wurde bereits deutlich gespart. Die ersten Kostenberechnungen waren deutlich höher.“
Die Kosten
Die jetzt vorgelegte Grobplanung für Bauhof und Feuerwache wurde auf Basis der Raumprogramme des Technischen Dienstes und der Feuerwehr erstellt. Daraus resultiert eine Kostenschätzung von 1,9 Millionen Euro für die Feuerwache, die Platz für vier Fahrzeuge bieten soll. Gewissermaßen im selben Gebäude ist die Verwaltung des Bauhofs untergebracht. Die neue Bauhofhalle kostet gemäß Kostenschätzung gut 4,2 Millionen Euro. weitere 1,4 Millionen Euro entfallen auf die Realisierung einer Erschließungsstraße samt Kanal. Diese Investition ist laut Stadtverwaltung ohnehin notwendig, um weitere Gewerbebetriebe in dem Gebiet ansiedeln zu können.