Aktuelles

Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Bad Säckingen

Neben dem Rückblick standen Neuaufnahmen, Ehrungen und Beförderungen für verdiente Feuerwehrmitglieder im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Bad Säckinger Feuerwehr. Großen Wert legte Gesamtkommandant Tobias Förster auf die persönliche Begegnung der Feuerwehrleute im Anschluss an die Versammlung.

Die Corona-Pandemie schränkte in den letzten beiden Jahren die Bad Säckinger Feuerwehr in allen Bereichen ein. Unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen, musste die Einsatzbereitschaft gewährleistet werden, während das persönliche Miteinander ruhte. Der Übungsbetrieb sowie die Kommunikation mit den Abteilungen fanden, während das öffentliche Leben stark eingeschränkt war, nur digital und danach in kleinen Gruppen statt. Neue Übungskonzepte mussten gefunden werden, berichtete der Bad Säckinger Gesamtkommandant Tobias Förster. Da eine ständige Weiterbildung Voraussetzung für eine effektive Feuerwehrtätigkeit ist, nahmen trotz Corona zahlreiche Feuerwehrmitglieder an Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene, teilweise online, teil. Eine Gruppe legte sogar das bronzene Leistungsabzeichen ab. Förster wies darauf hin, dass die digitale Kommunikation, wo es sinnvoll ist, weiterhin gepflegt werden sollte.

Was den Personalstand anbetrifft, freute sich Förster, dass weitere junge Mitmenschen für den Feuerwehrdienst gewonnen werden konnten.

Mit 274 Einsätzen im letzten Jahr, verzeichnete die Wehr einen neuen Rekord, teilte Tobias Förster mit. Davon waren es neben 28 Brandeinsätzen, 167 technische Hilfeleistungen sowie bei 34 Personen die Rettung oder Befreiung aus einer lebensbedrohenden Zwangslage. Förster nannte die hohe Einsatzzahl in den ständig wachsenden Aufgaben der Wehr begründet. Unvergesslich bleibt der Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe in Ahrweiler. In diesem Jahr musste die Wehr bereits zu 99 Einsätzen ausrücken.

Als Folge der sich in letzter Zeit häufenden Waldbrände wurde eine Fachgruppe Wald- und Vegetationsbrand mit entsprechender Zusatzausrüstung gebildet. Mit informativen Filmsequenzen veranschaulichte Volker Schultheiß die Ereignisse.

Einen wichtigen Beitrag für das städtische Feuerwehrwesen leistet der Förderverein durch Anschaffungen, die im städtischen Haushalt nicht enthalten sind.


Ausblick: Auf dem Jahresprogramm 2022 stehen neben dem Neubau des Gerätehauses West für die Abteilung Wallbach, der Asphaltierung des Parkplatzes beim Gerätehaus in Obersäckingen, die Verabschiedung des Feuerwehrbedarfsplanes. Die Weiterentwicklung des städtischen Feuerwehrwesens sowie die Kooperation mit den Nachbarwehren sind weitere Vorhaben.


Ehrungen und Beförderungen:

Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Bad Säckingen standen auch Ehrungen, Beförderungen und Neuaufnahmen auf dem Programm. Eine seltene Ehrung wurde Bürgermeister Alexander Guhl zuteil. Seit 2011 und damit über 10 Jahre ist er im Amt und gleichzeitig „Chef“ der Feuerwehr. Mit der Ehrung dankte die Feuerwehr Guhl für seine Unterstützung und die gute Partnerschaft.

Max Baumgartner aus Harpolingen ist mit 70-jähriger Zugehörigkeit das dienstälteste Feuerwehrmitglied.

Bürgermeister Alexander Guhl, der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernhard Loll, Clemens Huber vom Kreisfeuerwehrverband sowie Nico Bibbo, Kommandant der Feuerwehr aus Wehr im Namen der Raumschaft, würdigten die großen Herausforderungen, die während der Corona-Pandemie neben den Kommandanten, jeder einzelne Feuerwehrangehörige zu meistern hatte. In allen Redebeiträgen kam zum Ausdruck, dass bei der Feuerwehr Bad Säckingen die Zusammenarbeit zwischen Wehr und Rathaus und Nachbarwehren bestens funktionierte und sie in allen Bereichen gut aufgestellt ist. Als Ausdruck der Wertschätzung für den wertvollen Dienst am Nächsten konnten zahlreiche Feuerwehrangehörige geehrt oder befördert werden.

Die Landesehrungen nahm der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernhard Loll vor. Das Land Baden-Württemberg zeichnet Feuerwehrangehörige mit dem bronzenen Ehrenzeichen aus, die 15 Jahre Dienst in der Feuerwehr leisten. Für 25jährige Zugehörigkeit gibt es das silberne und für 40 Jahre Feuerwehrdienst das goldene Ehrenzeichen.

Gesamtkommandant Tobias Förster und Bürgermeister Alexander Guhl führten die städtischen Ehrungen durch. Für 10-jährige Zugehörigkeit gibt es die bronzene, für 20 Jahre die silberne und für 30 Jahre die goldene Trompetermedaille.

Die Verpflichtung der Anwärter in den aktiven Feuerwehrdienst erfolgte per Handschlag durch den Gesamtkommandanten Förster.

 

Verpflichtung von Feuerwehranwärtern für den aktiven Dienst

Peter Aufferman, Felix Blatter, Stefan Böhler, Alexander Hienle, Steven Käppner, Etienne Kopp, Sanja-Elena Liebeskind, Antonio Pecorella, Luis Probst, Laurenz Rombach, Marvin Schapfel, Linda Schmidt, Pascal Schuhmann, Vano Soleymani, Sophie Strosny und Janine Wörner-Lechner

Beförderungen:

Feuerwehrfrau/Feuerwehrmann:
Samanta Bürgi, Holger Hausin, Andreas Kapp, Manuel Kopp, Sanja-Elena Liebeskind, Ralph Scheuermann, Pascal Schumann, Vano Soleymani, Joel Trabold, Kim Trippold, Nick Wiedemann und Philipp Wunderle

Oberfeuerwehrfrau/Oberfeuerwehrmann
Markus Albiez und Gülcan Külah

Hauptfeuerwehrfrau/Hauptfeuerwehrmann
Peter Auffermann, Marco Fischer, Benjamin Flechsenhaar, Pascal Heber, Janosch Lütte, Salvatore Marchiano, Vedran Nickolic, Sophie Stroßny und Dominic Wick

Löschmeister
Uwe Abel, Adrian Hausin und Marco Keller

Oberlöschmeister
Holger Bäumle und Nils Jäger

Hauptlöschmeister
Gerhard Butz, Jan Höfer, Erwin Schabert und Stephan Wannags

Brandmeister
Michel Schwarzentruber Christian Siebold

Hauptbrandmeister
Volker Schultheiß


Ehrungen seitens der Stadt Bad Säckingen:

10 Jahre
Marco Fischer, Benjamin Flechsenhaar, Alexander Guhl, Mario Jehle, Christoph Lewe und Lukas Wiedemann

20 Jahre
Mark Baumgartner, Carina Bechtold, Felix Blatter, Pascal Bürgi, René Fuhrmann, Reinhard Huber, Janosch Lütte, Ingo Rind, Oliver Schapfel und Michel Schwarzentruber

30 Jahre
Theo Baumgartner, Wolfgang Hierholzer, Johannes Peter Huber, Jan Kiefer, Andreas Schleith, Xaver Siebold und Stephan Wannags

40 Jahre
Daniel Giebson, Rudolf Guber, Wolfgang Kirn und Otto Nussbaumer

50 Jahre
Alfred Buhl und Walter Gerspach

60 Jahre
Manfred Ensinger

70 Jahre
Max Baumgartner

Landesehrungen:

15 Jahre
Jan Bächle, Pascal Heber,Vedran Nikolic, Christian Siebold, Tanja Thomann und Dominic Wick

25 Jahre
Manuel Hierholzer und Andreas Weigert

40 Jahre
Gerhard Butz, Christian Hausin, Jörg Huber, Markus Lütte, Volker Schultheiß und Vincenzo Tufaro

 

Die Gesamtfeuerwehr Bad Säckingen besteht aus den Abteilungen Bad Säckingen, Wallbach, Rippolingen und Harpolingen. Ihr gehören insgesamt 250 Mitglieder an. Davon leisten 140 Personen aktiven Dienst.
Bei der Jugendfeuerwehr löst Carsten Otteny den bisherigen Jugendwart Roy Dede ab. Für Kinder mit Interesse an der Feuerwehr im Alter von 6 bis 10 Jahren, gibt es künftig eine Kindergruppe.

 

Jugendfeuerwehr: Mit neuer Leitung in die Zukunft

Die Jugendfeuerwehr Bad Säckingen hat am vergangenen Dienstag, den 10. Mai 2022, nach einem Jahr Pause ihre Jahreshauptversammlung durchgeführt. Hierbei standen neben einem Blick zurück auch die Wahl eines neuen Jugendfeuerwehrwarts und seiner Stellvertreter auf dem Plan.

Jugendfeuerwehrwart Roy Dede konnte zufrieden auf die vergangenen zwei Jahre zurückschauen. Trotz aller Einschränkungen, welche die Pandemie in den vergangen beiden Jahren mit sich brachte, war die Jugendfeuerwehr sehr aktiv und zählt nun acht Mitglieder mehr in der Jugendgruppe. Auch die Aktionen in der Kindergruppe der Jugendfeuerwehr trugen erste Früchte, wodurch sieben Kinder aus der Kindergruppe in die Jugendgruppe übernommen werden konnten.

Auch das Betreuer- und Helferteam für die Jugend- und die Kindergruppe, konnte verstärkt werden. Feierlich aufgenommen wurden Holger Hausin, Philipp Wunderle, Linda Schmid, Markus Vögtle, Nick Wiedemann und Pascal Schumann. Für ihr erbrachtes Engagement und als weiterer Ansporn wurde den beiden Stellvertretern Fabian Fischer und Carsten Otteny die Ehrennadel der Kreisjugendfeuerwehr von Kreisjugendleiter Pattric Grzybek überreicht.

Bei den anstehenden Wahlen wurde als neuer Jugendfeuerwehrwart Carsten Otteny gewählt. Er wird in seiner Arbeit durch zwei Stellvertreter:innen unterstützt. Andrea Arnold, die sich mit Ihrem Team für die Kindergruppe engagiert, und Philipp Wunderle, der zusammen mit Carsten Otteny die Jugendgruppe erfolgreich weiter entwickeln will. Tanja Thomann wurde in Ihrem Amt als Kassiererin wiedergewählt. Kassenprüfer sind Philipp Wunderle und Nick Wiedemann. Auch die Jugendlichen durften ihre Jugendsprecher wählen. An dieser Stelle Leon Schreyer, Isabelle Welsch, Lena Weber und Lukas Schapfel einen herzlichen Glückwunsch.

Neben zwölf weiteren Jugendproben steht für die Jugendlichen dieses Jahr noch ein abwechslungsreiches Programm mit Zeltlager am Bodensee, Spielestraßen bei diversen Sommerfesten, einer Videonacht und den Kreisveranstaltungen auf dem Plan.

 

von links nach rechts: 
Fabian Fischer (bisheriger Stellvertreter Jugendfeuerwehrwart);
Philipp Wunderle (Stellvertreter Jugendfeuerwehrwart, Kassenprüfer);
Lena Weber (Jugendsprecher);
Nick Wiedemann (Kassenprüfer);
Lukas Schapfel (Jugendsprecher);
Carsten Otteny (Jugendfeuerwehrwart)
Andrea Arnold (Stellvertreterin Jugendfeuerwehrwart, Kindergruppe);
Tanja Thomann (Kassiererin);
Roy Dede (bisheriger Jugendfeuerwehrwart);

 

Tags:

Abnahme der Jugendflamme 1 in Bad Säckingen.
Am  Dienstag haben 18 Jugendliche das erste Leistungsabzeichen der Jugendfeuerwehr bestanden.
Hierfür haben sie Knoten machen dürfen, einen Schlauch ausrollen und ankuppeln, Standrohr finden, setzen und spülen, Notruf absetzen und Geräte erklären dürfen.
Wir gratulieren allen Jugendlichen zum bestandenen Abzeichen!
 
Danke euch, dass ihr dabei wart und uns unterstützt habt!
 
 
  • 1
  • 10
  • 11
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 7
  • 8
  • 9

 

FW Bad Säckingen: Feuerwehr im Dauereinsatz

Am Montagabend wurde die Feuerwehr Bad Säckingen gegen 18:20 Uhr erneut zu einem großen Flächenbrand in einem Waldgebiet nach Rippolingen alarmiert. Einsatzkräfte aus Rippolingen, Harpolingen und Bad Säckingen rückten in das Waldstück nordwestlich des Bad Säckinger Teilortes aus, um dort einen großen Flächen- und Vegetationsbrand, der sich auf ca. 3.000 Quadratmeter ausgebreitet hatte, abzulöschen. Im Einsatz waren 10 Fahrzeuge und knapp 50 Feuerwehrkameraden. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte erneut durch Landwirte, die mit ihren Traktoren und Vakuumfässern Wasser zur Einsatzstelle transportierten, das dort dringend gebraucht wurde.

Der Einsatz war noch nicht beendet, da wurden mehrere brennende Gartenhütten in der Bad Säckinger Gettnau, Nahe des Zollhofes, gemeldet. Einsatzkräfte vom Standort Wallbach und freie Einsatzkräfte aus Bad Säckingen rückten umgehend zur dortigen Einsatzstelle aus und wurden von Kameraden der Feuerwehr Wehr, Abteilung Öflingen, bei der Brandbekämpfung unterstützt. Eine Gartenhütte brannte komplett aus, mehrere andere angrenzende Hütten wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Eine Person erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde vom Rettungsdienst versorgt.

Zur Brandursache konnte in beiden Fällen während den Löscharbeiten noch keine Aussage getroffen werden, die Polizei war vor Ort und ermittelt.

 

  • WB1
  • wb0
  • wb2
  • wb3
  • wb4

 

„Wir haben starke Feuerwehren“, sagt der Kreisbrandmeister

Quelle : Pressebericht Südkurier vom 27.02.2022

Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger, der im Landkreis Waldshut an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehren steht, spricht über seine Aufgaben, Zusammenhalt und Engagement auch in Coronazeiten.

VON URSULA FREUDIG

 

Herr Rotzinger, was genau macht ein Kreisbrandmeister?

Ich habe die Aufsicht über alle 32 Gemeindefeuerwehren und die fünf Werkfeuerwehren im Landkreis Wald-shut. Ich berate die Gemeinden bei der Planung ihrer Feuerwehr und unterstütze die jeweiligen Einsatzleiter. Schwere Einsätze bei denen es auch um Menschenleben geht, verfolge ich über Funk oder fahre selbst mit Blaulicht hin. Ich bin außerdem Leiter der Abteilung Brand- und Katastrophenschutz, die zum Ordnungsamt gehört. Und weiterhin für die Organisation der Feuerwehr-Ausbildung und für repräsentative Aufgaben wie Ehrungen, zuständig.

 

Was ist Ihnen besonders wichtig?

Genaue Abläufe. Wird zum Beispiel bei der Leitstelle ein Wohnungsbrand gemeldet, muss der Brand richtig eingestuft werden, damit klar ist, welche Fahrzeuge, welche Manpower und welches Equipment zum Einsatz kommen und welche Hilfsorganisationen wie DLRG, DRK oder Bergwacht, involviert werden müssen. Ein fehlerfrei funktionierendes digitales Meldenetz ist bei allen Einsätzen Grundlage. Ich bin dafür verantwortlich, dass hierfür alle 38 Funkmasten, die verteilt im Landkreis Waldshut stehen, jederzeit in Ordnung sind. Nicht nur die Feuerwehren, auch alle anderen Hilfsorganisationen werden über diese Funkmasten alarmiert

 

Es heißt immer, bei der Feuerwehr hat die Kameradschaft einen besonders hohen Stellwert, stimmt das?

Ja, man muss sich bei Einsätzen immer voll aufeinander verlassen können. Dies nicht nur innerhalb der eigenen Truppe, sondern auch auf die Einsatzkräfte in den anderen Hilfsorganisationen. Für mich ist ein Einsatz nur dann erfolgreich, wenn alle an einem Einsatz Beteiligten optimal zusammen gearbeitet haben. Voraussetzung dafür ist eine gute Kommunikation, was uns im Landkreis Waldshut besonders gut gelingt. Unser Führungsstab ist keine reine Feuerwehrtruppe wie in vielen anderen Landkreisen, sondern besteht aus gleichberechtigten Mitgliedern aller Hilfsorganisationen.

 

Was sind beim Brandschutz die Herausforderungen?

Brandschutz macht sehr viel Arbeit. Die Feuerwehr ist bei Neubauten beteiligt. Im Architekturstudium kommt Brandschutz kaum vor, deshalb muss oft vor Ort diskutiert werden. Richtig teuer wird Brandschutz in der Regel nur, wenn eine besondere Gestaltung des Gebäudes gewünscht wird wie zum Beispiel eine große Offenheit. Fehlende Abtrennungen erfordern für die Sicherheit eine Kompensation durch erhöhte Brandschutzmaßnahmen. Bei bestehenden Gebäuden, in denen viele Menschen zusammen kommen, wie Schulen oder Krankenhäuser, sind regelmäßige Brandverhütungsschauen zur Gefahrenabwehr mit Beteiligung der Feuerwehr vorgeschrieben. Hier muss vielfach nachgerüstet werden, weil der Brandschutz früher lockerer gehandhabt wurde. Was vor 50 Jahren „verschlafen“ wurde, muss jetzt oft durch aufwändige Brandschutzmaßnahmen kompensiert werden.

 

Eine Katastrophe, die über uns alle hereingebrochen ist, war und ist Corona – wie hat die Pandemie Sie und allgemein das Landratsamt Waldshut gefordert?

Zu Beginn der Pandemie war es sehr schwierig. Wir kämpften gegen einen unbekannten Gegner, aber unser Landrat hat schnell reagiert und frühzeitig Themen wie Schutzkleidung, Testkapazitäten und Nachverfolgung, in den Verwaltungsstab eingebracht. Ein Führungsstab mit bis zu 15 Ehrenamtlichen von der Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen mit mir als Hauptamtlichen an der Spitze, wurde gebildet. Wir haben uns zunächst schwerpunktmäßig um die Beschaffung von Schutzmaterialien und die Logistik gekümmert, später kam die Impflogistik dazu. Es war uns zu Beginn der Pandemie schnell klar, dass wir überwiegend nicht in Deutschland produzierte Schutzmaterialien zentral einkaufen müssen, weil Krankenhäuser, Arztpraxen oder Apotheken, die grundsätzlich selber für solche Einkäufe zuständig sind, keine Chance hatten. Um überhaupt etwas bei einem begrenzten Angebot und hoher Nachfrage zu bekommen, musste im großen Stil eingekauft werden und dies leider zu einem hohen Preis. Der Landkreis hat Millionen ausgegeben, die der Bund nicht vollständig erstattet. Es war ein Kraftakt von uns allen, für die Gesundheit aller zu kämpfen und schnell was auf die Beine zu stellen.

 

Ist der Umgang mit Corona mittlerweile eingespielt?

Ja, wir können entspannt sein. Der Landkreis hat noch genügend Schutzmaterialien und Impfstoff auf Lager. Es wäre uns allerdings lieber, wir hätten weniger Impfstoff und dafür mehr Geimpfte.

 

Hatte und hat Corona Auswirkungen auf die Feuerwehren des Landkreises?

Ja, es gab Pandemie-Phasen, in denen die Ausbildung ganz ausgefallen ist oder nur das Notwendigste in Kleingruppen vermittelt werden konnte. Besonders schmerzt es, dass das kameradschaftliche Miteinander stark gelitten hat. Keine Nachbesprechungen, kein Zusammensein nach Einsätzen, kein Tag der offenen Tür, keine Hauptversammlungen. Besonders auch die Jugendfeuerwehr lebt von persönlichen Kontakten, von Spiel und Spaß. Einige sagen, dass die Pandemie eine Lücke bei den Mitgliederzahlen reißen wird. Andere meinen, dass im Sinne eines „jetzt erst recht“, die Bindungen an die Feuerwehr sogar wachsen könnten. Wir hoffen sehr, dass bei Gewährleistung der Sicherheit von uns allen, dieses Jahr das ein oder andere nachgeholt werden kann.

 

Wie sehen Sie die Freiwillige Feuerwehr im Landkreis Waldshut generell aufgestellt? Wo gibt es Probleme?

Wir haben starke Wehren, die auf einem großen, ehrenamtlichen Engagement beruhen. Schwieriger geworden ist die Tagesbereitschaft, dass bei Einsätzen schnell genug genügend Feuerwehrleute einsatzbereit sind, weil immer mehr und länger zwischen Wohn- und Arbeitsort gependelt wird.

Eine Lösung könnten Doppelmitgliedschaften sein. Wer zum Beispiel in Stühlingen wohnt und in Dogern arbeitet, könnte in beiden Gemeindefeuerwehen Mitglied sein. Und wie fast überall, ist auch bei uns der Nachwuchs kein Selbstläufer mehr. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, dass sich viele gern in Projekten engagieren, aber ungern langfristig binden. Die Feuerwehr lebt aber von Langfristigkeit, weil die Grundausbildung und daran an-schließende Fort- und Spezialausbildungen über Jahre gehen. Es muss uns also gelingen, die Leute langfristig zu begeistern.

 

Wie haben sich denn die Mitgliederzahlen entwickelt?

Im Landkreis Waldshut ist die Zahl der aktiven Feuerwehrangehörigen 2021 im Vergleich zu 2016 um ein Prozent auf 3269 gestiegen ist. Auch bei der Jugendfeuerwehr sind es mehr geworden. Insgesamt sind über 5100 Menschen, einschließlich der Mitglieder von Jugend- und Altersabteilungen, in den Feuerwehren des Landkreises Waldshut aktiv. Das sind zwei Prozent mehr als 2016, Tendenz steigend. Bei den Frauen sind es 30 Prozent mehr als 2016.

Das stimmt mich optimistisch. Was aber dennoch kommen dürfte, sind für sehr zeitaufwändige Aufgaben immer mehr Hauptamtliche in den Freiwilligen-Feuerwehren. Peter Wolf ist der erste hauptamtliche Kommandant der Feuerwehr Waldshut-Tiengen, ich bin der erste hauptamtliche Kreisbrandmeister und neben Waldshut-Tiengen, haben Bad Säckingen, Murg, Wehr, Albbruck, Klettgau und auch St. Blasien bereits einen hauptamtlichen Gerätewart.

 

Ist Kreisbrandmeister für Sie ein Traumjob und sehen Sie ehrenamtliches Engagement in der Feuerwehr als „Traum-Ehrenamt“?

Ich kann mir für mich gar keine andere Aufgabe mehr vorstellen. Und für jeden, der was für die Allgemeinheit tun will, kein schöneres und sinnvolleres Ehrenamt als bei der Feuerwehr oder auch anderen Hilfsorganisationen. Es gibt einem auch persönlich sehr viel. Die Feuerwehr ist kein Verein, bietet aber auch vereinsähnliche Aktivitäten. Sie ist eine Einrichtung der Gemeinde und hat ein besonderes Gewicht. Es kann bei uns um Leben oder Tod gehen. Ehrenamtliche Feuerwehrangehörige helfen unentgeltlich Menschen in Not, das verdient größte Anerkennung und Wertschätzung.

 

 

 

Suche